Der Weg zum Traumjob – wie Kathrin ihre Jobwechsel angegangen ist

Ich durfte für euch Kathrin interviewen, die einen unglaublich spannenden beruflichen Weg gegangen ist. Sie erzählt, wie sie bemerkt hat, dass es Zeit für einen Jobwechsel ist. Außerdem verrät sie uns, wie sie es geschafft hat, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und Traumkonditionen zu verhandeln. Dabei hat sie viele Erfahrungen gesammelt und hat nun einige Tipps für dich, wie auch du es schaffst deinen Weg zum Traumjob an zu gehen.

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Kathrin ist eine absolute Power-Frau. Nach ihrem Studium hat sie zu erst ganz klein in einem Aushilfsjob als Automobil Consultant gearbeitet. Doch schon sehr bald wusste sie: “Da kann ich mehr!” So kam es zu ihrem ersten Jobwechsel. Der Weg einer spannenden Karrierelaufbahn hat begonnen.

Was hat dich zu deinem ersten Jobwechsel bewegt?

Das war eine „weg von“- Entscheidung. Die Arbeit in einem Großunternehmen war neu für mich. Man hat mir zwar immer gesagt, ich würde da wahrscheinlich gut reinpassen, weil ich so rückgratlos sei. Ich persönlich würde das eher wandelbar nennen, denn ich kann mich relativ gut anpassen. Auch wenn ich die Regel „Großkonzern – know the game, play the rules“ einhalten kann, muss ich sagen, dass es trotzdem nicht ganz Meins war. Die Tatsache, nur ein sehr kleiner Teil in einem riesigen Unternehmen zu sein, hat mich einfach nicht gereizt.

 

Wie hast du bemerkt, dass dieses System nicht zu dir passt?

Es liegt in meiner Natur, Menschen zu suchen, die mich darin inspirieren, wie ich später mal („wenn ich groß bin“) gerne sein möchte. Vorbilder spornen mich an. Obwohl das Unternehmen relativ groß war, habe ich dort niemanden gefunden, in den ich mich hätte hineinversetzen können. Keine Rolle hat zu mir gepasst. Das hat mir mein Bauchgefühl gesagt. Es war irgendwie nicht Meins.

Wie bist du dann zu deiner nächsten Stelle gekommen?

Der neue Job (wieder ein „weg von“) war sehr technisch. Sehr viel Theoretisches und sehr wenig Praxis. Hier konnte ich mich zwar austoben und das hat mir Spaß gemacht. Was ich dann allerdings bemerkt habe: Ich bin eine Person, die gerne sieht, was sie macht. Ich konnte bei den Eingaben in das Software-System nicht direkt sehen, ob das, was ich gemacht habe, gut oder schlecht war. Mir hat einfach das Feedback gefehlt.

 

Interessant, dass du das sagst. Manchmal bemerke ich eben erst beim Arbeiten, welche Tätigkeiten mir mehr, welche mir weniger liegen.

Ja, das stimmt. Von meinem Papa wurde ich mit dem Glaubenssatz erzogen: Wir sind schlecht in Mathe! Statistik liegt uns nicht so! Im Studium hat mich Statistik eigentlich immer interessiert, nur dachte ich: „Schade, dass ich das nicht kann“. In der Arbeit hatte ich dann die Aufgabe, ein Datenmodell zu betreuen. Ich hatte wirklich Freude daran und plötzlich merkte ich, ich bin ja gar nicht so schlecht darin. Mir hat nur wie gesagt das Feedback in dieser Stelle gefehlt.

 

Was war dann dein nächster Schritt?

Da das Unternehmen sehr groß ist, habe ich mich intern umgeguckt. Ich kannte eine Führungskraft, die ich sehr schätzte -da sind wir wieder beim Thema „Vorbilder“. Bei ihr war glücklicherweise eine Stelle frei. Als ich dann ein Gespräch mit ihr hatte, habe ich direkt gemerkt: Das reizt mich, da ist jemand, von dem will ich lernen. Ich habe die Stelle bekommen und war auch erstmal happy. Irgendwann hatte ich aber das Gefühl, ich bin in einem Langstreckenlauf. Mich überholen ständig Leute, die ich selbst nicht vorne gesehen habe. Das bedeutet nicht, dass sie schlecht waren, aber ich hatte den Eindruck, niemand sieht MEINE Stärken. Aber ich wollte mich doch unbedingt weiterentwickeln. Das heißt also wieder: interner Jobwechsel. Diesmal bin ich in einer Stelle gelandet, wo ich fachlich keine Ahnung hatte – und das war furchtbar. Ständig fühlte ich mich so, als ob jeden Moment jemand rausfindet, dass ich absolut ahnungslos bin. Eine Zeit lang dachte ich immer, es sei meine Schuld, weil ich eine Kollegin hatte, die super fit darin war. Der Umgang im Team war super… aber ich hatte einfach das Gefühlt, nicht gefordert zu werden. Mir fehlte der gewisse Antrieb. Trotzdem blieb ich noch für ein weiteres halbes Jahr. Ich hatte Angst vor meiner eigenen Courage. „Du willst gefordert werden – neue Herausforderungen wagen. Was ist aber, wenn du das gar nicht kannst? Am Ende bist du noch selbst Schuld, wenn du es nicht halten kannst. Bleib doch lieber in deinem schönen Nest.Ich hatte großen Respekt vor dem Risiko, an meine Grenzen zu gehen.

 

War dir bewusst, dass du einfach Angst davor hattest, zu scheitern?

Nein. Dass ich hier nicht bleiben will, ist mir erst bewusst geworden, als ich mich dabei ertappte, wie ich Stellenanzeigen gelesen habe. Nach Außen habe ich dann auch gezeigt, dass ich in der aktuellen Stelle unzufrieden bin. Den Job gewechselt habe ich allerdings nicht. Es hat mir gereicht, die Stellenanzeigen einfach nur zu lesen und dann sagen zu können: „Das könnte ich auch!“ Irgendwann hat mir jemand die unvermeidliche Frage gestellt, warum ich mich nicht einfach mal bewerbe. Erst dann habe ich festgestellt, dass die Angst zu scheitern, mich davon abhielt. Als mir das bewusst wurde, sagte meine innere Stimme immer lauter: „Mach das jetzt! Du kannst das!“ Glücklicherweise wurde ich kurze Zeit darauf geheadhuntet. Diese Firma hat mir von sich aus direkt 40% mehr Gehalt angeboten.

 

Wusstest du damals, dass dein Marktwert so viel höher ist?

Ich habe geahnt, dass er höher ist – aber sicher nicht 40%.

Wenn du vorher deinen Marktwert gekannt hättest, wäre es dir dann leichter gefallen, dich zu bewerben?

Nein. Vermutlich hätte es mich nur unzufriedener gemacht. Der Mut hat mir gefehlt, dieses Geld auch wirklich zu verlangen. Ich brauchte jemanden, der mir von sich aus einen Betrag x für meine Arbeitsleistung anbietet.

 

Was würdest du der Kathrin von damals raten, wenn der Headhunter nicht gewesen wäre?

Kathrin, du kannst einen Job annehmen, den du gerne willst, denn du wirst lernen wie es geht!“ Am Ende hat nämlich genau das funktioniert. In der neuen Stelle konnte ich Anfangs nicht alles, aber nach und nach habe ich immer mehr gelernt, weil ich fleißig war und Lust dazu hatte. Das würde ich jedem raten, der zweifelt: Tief im Inneren gibt es eine Stimme, die ganz genau weiß, ob ich etwas kann oder nicht. Ich muss nur lernen, darauf zu vertrauen. Ich weiß, das ist nicht immer leicht. Auch heute noch, habe ich manchmal Schwierigkeiten damit: Die Firma, in der ich jetzt bin, hat unter anderem auch eine/n Geschäftsführer/in gesucht. Diese Anzeige hatte ich gesehen, habe es mir allerdings nicht zugetraut und mich deshalb nicht beworben. Jetzt sind wir zu zweit – der Geschäftsführer und ich. Mittlerweile denke ich mir: „Verdammt, das hätte ich auch gekonnt!“ Damals habe ich eben nicht auf meinen eigenen Glaubenssatz gehört und das ist ärgerlich.

 

Wie bist du zu dem Job gekommen, in dem du jetzt bist?

Das war ein sehr bunter Weg. Im Headhunter-Job war ich zunächst Consultant. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil ich endlich im direkten Kontakt mit Kunden stand. Allerdings lag hier der Fokus eher auf Quantität, ich wollte aber Qualität. Deshalb wechselte ich dann intern wieder zu Customer Success Managerin. Die Stelle, in der ich dann war, hatte eine katastrophale Firmenkultur. Die Mitarbeiter wurden als Humanressourcen behandelt. Das war definitiv nichts für mich, denn ich wollte brennen für meinen Job. Sei’s drum, dass ich auch mal 12 Stunden am Rechner sitze, weil ich weiß, morgen halte ich eine Präsentation und ich will, dass sie richtig gut wird!

 

Das heißt, der Job an sich hat dir gefallen, aber die Firmenkultur hat dich gestört?

Ja richtig. Das waren gleich zwei relevante Infos, die mir dabei geholfen haben, meine „hin zu“-Stelle zu finden. Ein halbes Jahr lang wusste ich, ich muss hier weg. Doch diesmal hatte ich mich ganz bewusst für ein „hin zu“ anstatt für ein „weg von“ entschieden. Durch meine langjährige Arbeitserfahrung bekam ich einige Headhunter-Angebote. Als ich von der Firma angesprochen wurde, in der ich jetzt arbeite habe ich etwas gemacht, das ich zuvor noch nie gemacht hatte. Im Vorstellungsgespräch sagte ich ganz konkret, was ich alles kann, aber auch, was ich alles NICHT kann. Ich bin sogar so weit gegangen, dass ich ehrlich gesagt habe: „Ich bin eine Frau, 32, habe einen Partner und plane Mutter zu werden.“ Wenn das ein Problem ist, wäre das auch in Ordnung für mich gewesen. Denn mittlerweile war ich an einem Punkt, an dem ich wusste, dass ich gut bin. Wenn dieses Unternehmen mich nicht will, dann werde ich eines finden, das mich möchte.

 

Heißt das, du hast durch deine ehrliche Art über das was du machen möchtest oder eben nicht machen möchtest, sogar positives Feedback bekommen?

Ja, auf jeden Fall! Meine klaren Angaben waren sehr hilfreich für den Bewerbungsprozess. Weil ich mich selbst kompetenter wahrgenommen habe, wurde ich im Bewerbungsgespräch auch kompetenter wahrgenommen. Ich habe ganz klar meine Grenzen gesteckt. Mir war wichtig, nicht nur zu sagen, was ich NICHT KANN, sondern auch zu sagen, was ich NICHT WILL. Dadurch entsteht der Eindruck, dass all das, was ich kann, auch das wert ist, was ich nicht kann. Als es darum ging, wie viel Geld ich möchte, fragte ich einen Kollegen, was er an meiner Stelle verlangen würde. Bei dem Betrag, den er nannte, sind mir fast die Ohren weggeflogen. Aber warum nicht? Also ging ich in das Bewerbungsgespräch und verlangte nochmal 40% mehr Gehalt. Und das habe ich dann auch bekommen. Das war mein erster dreister „maskuliner“ Versuch, das zu verlangen, was ich wert bin. Hat geklappt 😉

 

So hast du die Möglichkeit gefunden, ein direktes Feedback zu bekommen, ohne dass du im Bewerbungsgespräch nach einem Angebot fragen musstest. Eine super Lösung, um selbstbewusst in das Gespräch rein zu gehen.

Gleichzeitig ist mir dadurch auch immer mehr bewusst geworden: Wenn ihr nicht möchtet, dass ich unter diesen Bedingungen für euch arbeite, dann respektiere ich das, aber dann muss ich mich da auch nicht reinzwängen. Ich würde sagen, anfangs war meine Wandelbarkeit sehr hilfreich, weil ich mich viel ausprobieren konnte. Mittlerweile habe ich aber ein relativ scharfes Bild von meinen Schwächen und meinen Stärken. Wenn ich merke, dass ich irgendwo nicht rein passe, dann ist das ok, denn ich selbst kenne meinen Wert für ein Unternehmen. Ich verbiege mich nicht, sondern nehme nur die Stelle an, die wirklich zu mir passt. Das rate ich allen, die schnell versucht sind, sich an ihr Umfeld anzupassen: Auch wenn du vielleicht in Vielem gut bist – überlege dir, was du wirklich machen willst! Möglicherweise hast du sogar am meisten Spaß an etwas, das du gerade noch nicht kannst. Selbst das lässt sich lernen!

 

Was möchtest du Frauen im Berufsleben besonders mitgeben?

Mein Tipp ist: Trau’s dir zu! Wenn du Lust drauf hast, kannst du es auch! Dass dich etwas erschreckt, ist kein Grund, etwas nicht zu tun.

 

Zum Schluss noch etwas anderes: Worauf bist du denn neben deiner Arbeit stolz?

Singen ist schon immer meine große Leidenschaft gewesen. Ich habe so viele Sängerinnen bewundert und dachte mir: „Das kann ich auch!“ Trotzdem hatte ich immer Angst davor, mich bei einer Band vorzustellen. Irgendwann sagte ich mir aber: „Egal. Ich mach das jetzt!“ Ich bin so glücklich, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Es erfüllt mich jedes mal mit Stolz, wenn ich auf der Bühne stehe und dem Publikum Spaß bereite. Das sind meine 15 Sekunden Ruhm.

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Ich bin Jenna van Hauten

Seit 6 Jahren arbeite ich in einem internationalen IT-Unternehmen. Ich habe mich trotz Quereinstieg, Elternzeit, Teilzeit und sonstiger (vermeintlicher) Hindernisse, schneller beruflich weiterentwickelt als ich das unter Standardbedingungen für möglich gehalten hätte.
 
Heute teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen im Coaching und Kursen. Ich möchte dich darin begleiten, selbstbewusst deinen eigenen Weg zu gehen und deine beruflichen Ziele zu erreichen. Denn das ist nicht nur persönlich erfüllend, sondern macht auch die (Unternehmens-)Welt zu einem besseren Ort!

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