Körpersprache – Wie du mit 2 einfachen Tricks dein Gegenüber überzeugst

Egal, ob in einem Bewerbungsgespräch, einer wichtigen Präsentation oder vielleicht im alltäglichen Gespräch mit deinem Chef. Selbstbewusstes Auftreten spielt in unzähligen Situationen eine große Rolle! Doch wie kann ich das stärken – und zwar ohne mich verbiegen zu müssen? Die Antwort liegt in der Körpersprache.

Heute zeige ich dir 2 ganz einfach Tricks, wie du deinen Körper nutzt, um selbstbewusster zu werden und überzeugend aufzutreten.

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Wie verhält sich deiner Meinung nach eine selbstbewusste Frau? Als ich mir diese Frage stellte, dachte ich zuallererst an die äußeren Merkmale, die eine selbstbewusste Frau zeigt. Sie hält den Augenkontakt, hat eine offene Haltung, ist aktiver und setzt ihren Körper ein, um ihre Argumente zu untermalen. Ihre Körpersprache spielt also eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, sicher aufzutreten.

Doch wenn ich mein Selbstbewusstsein stärken möchte, um überzeugender zu sein, muss ich mich dann nicht auch ein bisschen verbiegen? Heißt das jetzt, ich soll eine Choreographie einüben, damit ich bei der nächsten Präsentation meine Argumente durch Körpereinsatz besser untermalen kann? Selbstbewusstes Auftreten ist doch auch nur Schauspielerei… oder nicht? 

Für mich war das mit der Körpersprache immer ein schwieriges Thema, deshalb bin ich dem auch sehr lange ausgewichen. Ich dachte mir: „Etwas vorspielen will ich auf keinen Fall!“ Deshalb habe ich immer geschlussfolgert: Um selbstbewusst aufzutreten, muss ich irgendwo anders ansetzen – wahrscheinlich bei meinem Mindset, dann wird die Körpersprache automatisch kommen.

 

Schluss mit Schauspielerei!

Heute stelle ich dir zwei Autoren vor, die mir geholfen haben, einen neuen Blick auf das Thema „Selbstbewusstes Auftreten“ zu bekommen. Amy Cuddy und Peter Modler haben mich inspiriert, neu zu verstehen, wie ich meine Körpersprache nutzen kann – und zwar so wie sie jetzt schon ist – um mein Selbstbewusstsein zu stärken und überzeugender zu werden. Das alles funktioniert sogar, ohne mich zu verbiegen oder etwas vorspielen zu müssen. Schluss mit Schauspielerei und her mit Authentizität!

An der Körpersprache können wir sehr viel über die inneren zustände eines Menschen ablesen. Wie du vielleicht weißt, bin ich Psychologin. Oft sagt man uns nach, wir Psychologen können sofort sehen, wie selbstbewusst eine Person ist. Tatsächlich lässt sich Manches leicht erkennen: Ist der Kopf gehoben oder gesenkt? Sind die Arme offen oder verschränkt?… Achte doch mal darauf, wie deine Sitzhaltung gerade ist. Fällt dir etwas auf? Wie sitzt oder stehst du? Und wie fühlst du dich? Angespannt, entspannt, fröhlich, gestresst, gelassen,…?

Das Thema in diesem Blog soll nicht sein, wie du andere Menschen anhand ihrer Körperhaltung analysieren kannst oder wie du deinen Körper einsetzen musst, um deine Mitmenschen zu manipulieren. Ich möchte dieses Thema ganz einfach mal umdrehen. Was spricht DEIN Körper zu DIR? Was sagt DIR DEINE Körpersprache? Deine aktuelle Haltung, die Art und Weise wie du dasitzt, sagt auch DIR etwas.

Was genau meine ich damit? Diese typischen Körperhaltungen, die jeder kennt und über die wir glauben etwas analysieren zu können, zeigen in der Tat, wie ich mich fühle. Wenn es mir gut geht und glaube, die Welt erobern zu können, habe ich automatisch eine offene Haltung. Hingegen in unsicheren Situationen ziehe ich mich eher zusammen und mach mich kleiner – ich schütze mich. Dieses Verhalten können wir sogar im Tierreich finden. Der Gorilla King Kong macht sich groß und klopft sich auf die Brust, um seine Macht zu präsentieren. Ein ängstlicher Hund zieht seinen Schwanz ein, legt seine Ohren an und macht sich klein, wenn er verunsichert ist. 

Kennst du diese immer größer werdende Nervosität kurz vor einer wichtigen Präsentation? In dich gekehrt, die Beine überschlagen und den Kopf gesenkt gehst du den Inhalt noch ein letztes mal durch. Dein Körper sagt viel mehr DIR als den anderen: „Achtung, das hier ist eine gefährliche Situation! Schütze dich!“ Doch ist das nicht genau das Gegenteil von einem selbstbewussten Auftreten? Amy Cuddy hat dieses Phänomen genauer untersucht. Sie ist Professorin für Sozialpsychologie und hat erforscht, wie wir uns durch unsere eigene Körpersprache selbst kleiner oder eben größer machen können, als wir eigentlich sind. Unsere äußere Haltung kann sehr stark dazu beitragen, all unsere inneren Stärken zu aktivieren. Das beginnt nicht erst während einer Präsentation, sondern schon davor! Was sage ich mir durch meine Körpersprache, bevor ich in ein Bewerbungsgespräch gehe? Wie kann ich meinen Körper nutzen, um selbstbewusst einen Vortrag zu halten?


1. Trick: Power Posing

Amy Cuddy verwendet hierfür den Begriff Power-PosingNimm eine typische Haltung ein, die deinem Körper sagt: “Ich bin sicher!” 

Im Meeting sehe ich oft Männer, die zurückgelehnt in ihrem Stuhl sitzen, beide Hände an den Hinterkopf, die Ellbogen nach außen gedrückt. Diese Position vermittelt Macht und Sicherheit – vor allem demjenigen, der sie einnimmt. Probier das ganze doch einfach mal selbst (natürlich nicht während deines Vortrags, sondern davor ;-D). Allein das Einnehmen dieser Pose, führt dazu, dass in dir stressreduzierende Hormone ausgeschüttet werden. Nutze diese Haltung, um deinen Körper schon vor der Präsentation mit dem Selbstbewusstseins-Hormon zu füttern. Sage deinem Körper: „Hier bin ich sicher! Ich kann das! Ich werde jetzt souverän diesen Vortrag meistern!“ 

Das ist übrigens auch eine super Übung, um selbstbewusst in den Tag zu starten. Hier ein paar Beispiele: Kopf hoch, Brust raus beim Zähneputzen. Schultern nach hinten, tief durchatmen und einmal zuversichtlich nicken beim letzten Check vor dem Spiegel. Welche Power-Pose für dich am geeignetsten ist, um deine inneren Stärken zu aktivieren, entscheidest du selbst. Vielleicht hast du noch viel bessere Ideen. Probier dich einfach mal aus 🙂

 

2. Trick: Mach eine Pause!

Kennst du folgende Situation?: Ein Meeting mit deinen Kollegen steht heute an. Das neue Projekt, das vorgestellt wird, klingt gar nicht so schlecht. Trotzdem hast du eine tolle Idee, wie man das Ganze eventuell noch besser machen könnte. Du nimmst deinen Mut zusammen und stellst bedacht deinen Verbesserungsvorschlag vor. Aber ehe du deinen Satz noch beenden konntest, fällt dir schon der erste Kollege ins Wort. In einem aggressiven Ton dreht er dir die Worte im Mund um. So war das doch gar nicht gemeint! Du wolltest doch einfach nur eine konstruktive Kritik äußern, aber sicher niemanden damit verletzen. Völlig überrumpelt versuchst du die Situation zu klären und wirfst mit möglichst vielen Worten um dich, in der Hoffnung der Kollege würde verstehen, was du eigentlich sagen wolltest. Jetzt hast du das Gefühl, dich rechtfertigen zu müssen und bist gefangen in einer endlosen Diskussion. Puuuh… wie kannst du dich da noch durchsetzen?

Kann es vielleicht sein, dass Worte nicht immer der sinnvollste Weg sind, um andere zu überzeugen? Gibt es noch etwas Anderes, um aussagekräftiger zu wirken? 

Der Geschäftsführer und Unternehmensberater Dr. Peter Modler hat ein Buch geschrieben mit dem Titel: Das Arroganz Prinzip. Er erklärt, wie Kommunikation im Unternehmen funktioniert und wie Menschen es schaffen, sich dort durchzusetzen oder eben auch nicht. 

Die meisten Menschen meinen, allein die verbale Kommunikation würde zu einer starken Durchsetzungsfähigkeit beitragen. Was jedoch sehr häufig unterschätzt wird, ist die Körpersprache – oder wie Peter Modler sagen würde: Body Talk.

Unser Körper spricht – sogar viel öfter als unser Mund. Unser Körper spricht IMMER, er ist so zu sagen nie leise. In Hinblick auf deine Überzeugungskraft ermutigt Peter Modler dazu, auch mal eine Pause zu machen. Es ist nicht immer die beste Option, dein Gegenüber mit möglichst vielen Worten überzeugen zu wollen… die meisten Leute schalten dabei sowieso ab. Manchmal reicht es, ganz ruhig zu werden. Gib dir und deinem Gesprächspartner die Möglichkeit, kurz durchzuatmen und über deine Argumente nachzudenken. In diesen ruhigen Momenten, hat dein Körper das Sagen. Jetzt kannst du dir Raum schaffen und eine endlosen Diskussion vermeiden. Gerade dann kannst du auf ganz andere Art und Weise – und vielleicht sogar auf viel beeindruckendere Art und Weise – überzeugend sein.

Schweigen.
Kurz nachdenken.
Den anderen warten lassen.

Diese Ruhe aushalten und eben nicht alles mit unendlich vielen Worten, regeln zu wollen. Durchatmen und deinem Körper das Sagen geben. All das ist eine Kunst, die unglaublich viel Wirkung hat.

 

ALSO: Wie kannst du deinen Körper nutzen, um dein Selbstbewusstsein und deine Durchsetzungsfähigkeit zu stärken?

  1. Power Posing
    Achte auf die Körperhaltung, die du gerade hast. Nimm eine Pose ein, in der dir dein Körper selbst sagt, dass du stark bist! Je öfter du das machst, desto mehr wird sich diese Aussage in dir verfestigen und zu einer tiefen Selbstüberzeugung werden.
  2. Mach eine Pause
    Was vermittelt dein Körper, auch wenn du mal nicht sprichst? Nutze einen kurzen Moment des Schweigens, um dich abzugrenzen. Untermale deinen Standpunkt mit deiner Körpersprache. Auf diese Art und Weise findest du bei deinem Gegenüber leichter Gehör.

 

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Ich bin Jenna van Hauten

Seit 6 Jahren arbeite ich in einem internationalen IT-Unternehmen. Ich habe mich trotz Quereinstieg, Elternzeit, Teilzeit und sonstiger (vermeintlicher) Hindernisse, schneller beruflich weiterentwickelt als ich das unter Standardbedingungen für möglich gehalten hätte.
 
Heute teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen im Coaching und Kursen. Ich möchte dich darin begleiten, selbstbewusst deinen eigenen Weg zu gehen und deine beruflichen Ziele zu erreichen. Denn das ist nicht nur persönlich erfüllend, sondern macht auch die (Unternehmens-)Welt zu einem besseren Ort!

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