Zeit für was Neues? 3 Tipps wie dein Quereinstieg gelingt

Zeit für was Neues? 3 Tipps wie dein Quereinstieg gelingt

Denkst du über einen Quereinstieg nach? Hast du Lust, in einen neuen Bereich zu wechseln? Vielleicht möchtest du auch einfach in deinem aktuellen Job neue Schritte wagen und eben NICHT den typischen Weg weitergehen. Wenn dir solche Gedanken bekannt vorkommen und du dich fragst, wie das funktionieren soll, dann aufgepasst! Hier findest du 3 Tipps, wie du Bewerbungen angehst und der nächste Schritt in deiner beruflichen Laufbahn gelingt.

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Wie alt warst du, als du mit deiner (ersten) Ausbildung oder deinem Studium begonnen hast? Die meisten Menschen sind in ihren frühen Zwanzigern oder sogar noch im Teenager-Alter, wenn sie die Entscheidung treffen müssen, in welche Richtung es beruflich gehen soll. Kein Problem für Leute, die sowieso schon seit klein auf wissen, was sie für den Rest ihres Lebens machen wollen. Ich gehöre nicht zu diesen Leuten. Sogar heute noch kann ich nicht zu 100% sagen, dass ich immer da bleiben möchte, wo ich gerade bin. Wie denn auch? Der Arbeitsmarkt ändert sich andauernd, ständig kommen neue Tätigkeitsfelder auf, Berufsalternativen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Und diese Vielzahl an Alternativen ist nicht die einzige Herausforderung an dieser Entscheidung – Ich und meine Interessen ändern sich schließlich auch mit der Zeit. Vielleicht eröffnen sich da Möglichkeiten, an die ich heute noch gar nicht denke. Kommt dir das bekannt vor?

Schon mal über etwas Neues nachgedacht?

Das Thema “Quereinstieg” wird heutzutage immer relevanter. Etliche Berufstätige denken darüber nach, in einen anderen Bereich zu wechseln und nochmal etwas Neues auszuprobieren. Eine gerade Linie im Lebenslauf zu haben, ist längst nicht mehr so selbstverständlich, wie noch vor einigen Jahren. Aber ist es nicht etwas naiv zu glauben, ich könnte etwas Neues ausprobieren wovon ich eigentlich keine Ahnung habe? Was brauche ich, damit mir das gelingt? Geht das überhaupt?

Na klar geht das! Egal ob du Lust hast, dich in eine komplett andere Richtung zu entwickeln, das nächste Joblevel mit deiner Bewerbung angehen möchtest oder einfach nicht den für deinen Arbeitsbereich typischen Weg weitergehen willst – neue Schritte zu wagen schadet nie. Auch wenn du schon einige Male gescheitert bist beim Versuch, deinen Job interessanter zu machen, ermutige ich dich, nicht aufzugeben. Was hast du schon zu verlieren? Im schlimmsten Fall bleibt alles wie es ist 😉

Ich bin Psychologin und selbst in einem für diese Branche untypischen Beruf tätig. Nach meinem Studium bin ich in einem IT-Konzern gelandet. Mein Aufgabenbereich war damals Data-Science und Data-Analytics…klingt irgendwie unpassend für eine Psychologin, oder? Heute zeige ich dir, wie ich meinen Quereinstieg angegangen bin, welche Herausforderungen mich dabei erwarteten und welche wertvollen Erfahrungen ich dabei sammeln durfte. Ich habe 3 Tipps für dich, damit es nicht bei einem Gedanken oder Wunsch nach Veränderung bleibt, der dann aber doch nicht angegange wird. Denn das muss nicht sein!

 

Tipp 1: Tausch dich aus

Wenn du eine Idee hast, in welche Richtung du gehen möchtest, dann tausch dich aus mit Leuten, die schon etwas länger in diesem Bereich arbeiten. Warum? Weil ich immer wieder merke, dass Menschen einen Quereinstieg aufgrund ihrer Angst nicht angehen. Die Zweifel darüber, ob es vielleicht doch klüger ist, dort zu bleiben wo sie gerade sind, sind zu stark.

Wenn du mit Leuten sprichst, die schon länger in diesem Bereich arbeiten, kannst du besser abschätzen, ob das wirklich etwas für dich ist: Liegt mir dieses Thema? Sind das Aufgabenbereiche, die mich reizen? So entwickelst du ein Gefühl darüber, ob die Angst wirklich gerechtfertigt ist, oder ob dieser Schritt möglicherweise doch nicht so unglaublich groß ist, wie du immer gedacht hast. Je sicherer du dir bist, dass der Quereinstieg wirklich das ist, was du möchtest, desto leichter wird dir diese Entscheidung fallenGleichzeitig wirst du dir aber natürlich nie zu 100% sicher sein können, ob der neue Arbeitsbereich wirklich gut zu dir passt. Eine absolut sichere Garantie kann dir natürlich niemand geben – was dich aber bitte nicht daran hindern soll, deinen Traumjob zu finden!

Durch den Austausch bekommst du außerdem ein gutes Gefühl dafür, welche Qualifikationen für diesen Job relevant sind. Vielleicht hast du schon einige dieser Qualifikationen oder kannst die fehlenden nachträglich erwerben, um leichter in diese Branche reinzukommen.

Besonders im Bereich Data-Science fällt mir auf, wie wichtig der ständige Erwerb von neuen Qualifikationen ist. Es ist bereits sechs Jahre her, als ich nach meinem Studium in diesem Bereich angefangen habe – und das ganz ohne Programmierkenntnisse. Die Stelle war eigentlich nicht für PsychologInnen ausgeschrieben. Ich hatte lediglich meine Statistikerfahrung, die im Psychologiestudium als Schwerpunkt behandelt wird – und damit konnte ich überzeugen.

Ich rate dir, dich vor deiner Entscheidung gut darüber zu informieren, was gefragt ist und ob du die Ansprüche erfüllst. Aber – wie du an meinem Beispiel sehen kannst – rate ich dir, das Ganze auch nicht überzubewerten. Möglicherweise kannst du mit deiner speziellen Erfahrung in einem Bereich so gut überzeugen, dass deine fehlenden Kenntnisse nicht so schwer ins Gewicht fallen. Vergleiche dich nicht zu viel mit dem Standard-Menschen, der alle für diesen Bereich typischen Qualifikationen erfüllt. Damit wären wir bei…

 

Tipp 2: Sei stolz auf deine Qualifikationen

Natürlich hast du nicht genau dieselben Qualifikationen wie die typischen Bewerber dieser Branche.. sonst wärst du ja auch keine Quereinsteigerin. Ich empfehle dir, dich nicht zu viel mit den anderen zu vergleichen, denn jeder Lebenslauf ist einzigartig. Unterschätze DEINE Qualifikationen nicht. Nur weil du vielleicht nicht genau dieselben Kenntnisse wie die anderen hast, heißt das nicht, dass all das, was du kannst, nicht ebenso wertvoll ist. Genau das, was dich von deinen Kollegen unterscheidet, macht dich auch so besonders. Das Unternehmen profitiert sogar davon, wenn es ein bisschen bunter wird.

Ich erzähle dir mal, wie das bei meinem Quereinstieg abgelaufen ist: Die Stelle für die ich mich beworben hatte, war eigentlich für Customer-Analytics ausgeschrieben. Gesucht waren also Mathematiker, Wirtschaftsinformatiker, usw. … aber bestimmt keine Psychologen. Warum ich mich trotzdem beworben habe? Die Stellenbeschreibung hörte sich für mich so an, also ob dort gute Statistik-Kenntnisse gefragt wären. Und diese Kenntnisse konnte ich durch mein Psychologiestudium auf jeden Fall mitbringen. Auch wenn ich einige Ansprüche nicht erfüllen konnte, habe ich die Stelle bekommen. Nach und nach hat sich immer mehr gezeigt: Etliche meiner Kenntnisse, die ich in meinem Studium gelernt habe, die aber eigentlich laut Stellenausschreibung gar nicht gefragt waren, konnte ich wunderbar in den Arbeitsalltag einbringen. So habe ich auch schon im Bewerbungsgespräch argumentiert: „Naja, wenn es darum geht zu analysieren, was Kunden dazu bringt zu kündigen und was man dagegen machen könnte, ist mein Psychologiestudium sogar sehr nützlich. Ich kann bei den Datenanalysen neue Hypothesen aufstellen, weil ich einen anderen Blick auf das Ganze werfe.“ Ich habe es geschafft, meinen nicht-Schema-F-standard-Lebenslauf in einen Vorteil umzudeuten, den kaum ein Anderer mitbringt. Manchmal passen Quereinsteiger eben besser auf einer Stelle, als gedacht 😉

Genau das möchte ich dir heute mitgeben. Unterschätze dich nicht! Schau mal über den Tellerrand. Sei kreativ. Vielleicht geht’s dir ja ähnlich wie mir und du kannst eine Nische innerhalb des Bereichs, in den du möchtest, besonders gut ausfüllen. Und das führt uns zu…

 

Tipp 3: Sei mutig  

Gerade weil du nicht den Standard-Lebenslauf hast, musst du es wagen, etwas zu tun, das nicht der Norm entspricht. Habe den Mut und bewirb dich einfach! Um ehrlich zu sein, habe ich mich damals auf die Stelle beworben, ohne genau zu wissen, was das eigentlich ist. Ich habe es einfach probiert, denn was habe ich zu verlieren? Eine Absage oder keine Antwort ist auch kein Weltuntergang. Ein Versuch ist es immer Wert! Gerade als Quereinsteigerin musst du manchmal eben etwas probieren.

Mach dir deine Stärken bewusst und trau dich, sie zu nennen. Das was am Ende bei einer Bewerbung überzeugt, ist nicht der 08/15 Lebenslauf, sondern das, was dich besonders macht. Ich ermutige dich, herauszustechen und damit überzeugend zu sein, denn du hast allen Grund dazu. Wie kannst du dich sonst von deinen Mitstreitern abheben?

Ich bin davon überzeugt, dass eine motivierte Person in einer ihr unvertrauten Branche nicht weniger Chancen hat, ihren Traumjob zu bekommen, als eine typische Bewerberin. Im Gegenteil – Eine Quereinsteigerin sticht aus der Masse hervor und hat dadurch oft sogar einen Vorteil. Sei mutig und nutze diese großartige Chance zu deinem Joyful Way!

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Ich bin Jenna van Hauten

Seit 6 Jahren arbeite ich in einem internationalen IT-Unternehmen. Ich habe mich trotz Quereinstieg, Elternzeit, Teilzeit und sonstiger (vermeintlicher) Hindernisse, schneller beruflich weiterentwickelt als ich das unter Standardbedingungen für möglich gehalten hätte.

 
Heute teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen im Coaching und Kursen. Ich möchte dich darin begleiten, selbstbewusst deinen eigenen Weg zu gehen und deine beruflichen Ziele zu erreichen. Denn das ist nicht nur persönlich erfüllend, sondern macht auch die (Unternehmens-)Welt zu einem besseren Ort!

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Der Weg zum Traumjob – Interview mit Kathrin

Der Weg zum Traumjob – wie Kathrin ihre Jobwechsel angegangen ist

Ich durfte für euch Kathrin interviewen, die einen unglaublich spannenden beruflichen Weg gegangen ist. Sie erzählt, wie sie bemerkt hat, dass es Zeit für einen Jobwechsel ist. Außerdem verrät sie uns, wie sie es geschafft hat, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und Traumkonditionen zu verhandeln. Dabei hat sie viele Erfahrungen gesammelt und hat nun einige Tipps für dich, wie auch du es schaffst deinen Weg zum Traumjob an zu gehen.

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Kathrin ist eine absolute Power-Frau. Nach ihrem Studium hat sie zu erst ganz klein in einem Aushilfsjob als Automobil Consultant gearbeitet. Doch schon sehr bald wusste sie: “Da kann ich mehr!” So kam es zu ihrem ersten Jobwechsel. Der Weg einer spannenden Karrierelaufbahn hat begonnen.

Was hat dich zu deinem ersten Jobwechsel bewegt?

Das war eine „weg von“- Entscheidung. Die Arbeit in einem Großunternehmen war neu für mich. Man hat mir zwar immer gesagt, ich würde da wahrscheinlich gut reinpassen, weil ich so rückgratlos sei. Ich persönlich würde das eher wandelbar nennen, denn ich kann mich relativ gut anpassen. Auch wenn ich die Regel „Großkonzern – know the game, play the rules“ einhalten kann, muss ich sagen, dass es trotzdem nicht ganz Meins war. Die Tatsache, nur ein sehr kleiner Teil in einem riesigen Unternehmen zu sein, hat mich einfach nicht gereizt.

 

Wie hast du bemerkt, dass dieses System nicht zu dir passt?

Es liegt in meiner Natur, Menschen zu suchen, die mich darin inspirieren, wie ich später mal („wenn ich groß bin“) gerne sein möchte. Vorbilder spornen mich an. Obwohl das Unternehmen relativ groß war, habe ich dort niemanden gefunden, in den ich mich hätte hineinversetzen können. Keine Rolle hat zu mir gepasst. Das hat mir mein Bauchgefühl gesagt. Es war irgendwie nicht Meins.

Wie bist du dann zu deiner nächsten Stelle gekommen?

Der neue Job (wieder ein „weg von“) war sehr technisch. Sehr viel Theoretisches und sehr wenig Praxis. Hier konnte ich mich zwar austoben und das hat mir Spaß gemacht. Was ich dann allerdings bemerkt habe: Ich bin eine Person, die gerne sieht, was sie macht. Ich konnte bei den Eingaben in das Software-System nicht direkt sehen, ob das, was ich gemacht habe, gut oder schlecht war. Mir hat einfach das Feedback gefehlt.

 

Interessant, dass du das sagst. Manchmal bemerke ich eben erst beim Arbeiten, welche Tätigkeiten mir mehr, welche mir weniger liegen.

Ja, das stimmt. Von meinem Papa wurde ich mit dem Glaubenssatz erzogen: Wir sind schlecht in Mathe! Statistik liegt uns nicht so! Im Studium hat mich Statistik eigentlich immer interessiert, nur dachte ich: „Schade, dass ich das nicht kann“. In der Arbeit hatte ich dann die Aufgabe, ein Datenmodell zu betreuen. Ich hatte wirklich Freude daran und plötzlich merkte ich, ich bin ja gar nicht so schlecht darin. Mir hat nur wie gesagt das Feedback in dieser Stelle gefehlt.

 

Was war dann dein nächster Schritt?

Da das Unternehmen sehr groß ist, habe ich mich intern umgeguckt. Ich kannte eine Führungskraft, die ich sehr schätzte -da sind wir wieder beim Thema „Vorbilder“. Bei ihr war glücklicherweise eine Stelle frei. Als ich dann ein Gespräch mit ihr hatte, habe ich direkt gemerkt: Das reizt mich, da ist jemand, von dem will ich lernen. Ich habe die Stelle bekommen und war auch erstmal happy. Irgendwann hatte ich aber das Gefühl, ich bin in einem Langstreckenlauf. Mich überholen ständig Leute, die ich selbst nicht vorne gesehen habe. Das bedeutet nicht, dass sie schlecht waren, aber ich hatte den Eindruck, niemand sieht MEINE Stärken. Aber ich wollte mich doch unbedingt weiterentwickeln. Das heißt also wieder: interner Jobwechsel. Diesmal bin ich in einer Stelle gelandet, wo ich fachlich keine Ahnung hatte – und das war furchtbar. Ständig fühlte ich mich so, als ob jeden Moment jemand rausfindet, dass ich absolut ahnungslos bin. Eine Zeit lang dachte ich immer, es sei meine Schuld, weil ich eine Kollegin hatte, die super fit darin war. Der Umgang im Team war super… aber ich hatte einfach das Gefühlt, nicht gefordert zu werden. Mir fehlte der gewisse Antrieb. Trotzdem blieb ich noch für ein weiteres halbes Jahr. Ich hatte Angst vor meiner eigenen Courage. „Du willst gefordert werden – neue Herausforderungen wagen. Was ist aber, wenn du das gar nicht kannst? Am Ende bist du noch selbst Schuld, wenn du es nicht halten kannst. Bleib doch lieber in deinem schönen Nest.Ich hatte großen Respekt vor dem Risiko, an meine Grenzen zu gehen.

 

War dir bewusst, dass du einfach Angst davor hattest, zu scheitern?

Nein. Dass ich hier nicht bleiben will, ist mir erst bewusst geworden, als ich mich dabei ertappte, wie ich Stellenanzeigen gelesen habe. Nach Außen habe ich dann auch gezeigt, dass ich in der aktuellen Stelle unzufrieden bin. Den Job gewechselt habe ich allerdings nicht. Es hat mir gereicht, die Stellenanzeigen einfach nur zu lesen und dann sagen zu können: „Das könnte ich auch!“ Irgendwann hat mir jemand die unvermeidliche Frage gestellt, warum ich mich nicht einfach mal bewerbe. Erst dann habe ich festgestellt, dass die Angst zu scheitern, mich davon abhielt. Als mir das bewusst wurde, sagte meine innere Stimme immer lauter: „Mach das jetzt! Du kannst das!“ Glücklicherweise wurde ich kurze Zeit darauf geheadhuntet. Diese Firma hat mir von sich aus direkt 40% mehr Gehalt angeboten.

 

Wusstest du damals, dass dein Marktwert so viel höher ist?

Ich habe geahnt, dass er höher ist – aber sicher nicht 40%.

Wenn du vorher deinen Marktwert gekannt hättest, wäre es dir dann leichter gefallen, dich zu bewerben?

Nein. Vermutlich hätte es mich nur unzufriedener gemacht. Der Mut hat mir gefehlt, dieses Geld auch wirklich zu verlangen. Ich brauchte jemanden, der mir von sich aus einen Betrag x für meine Arbeitsleistung anbietet.

 

Was würdest du der Kathrin von damals raten, wenn der Headhunter nicht gewesen wäre?

Kathrin, du kannst einen Job annehmen, den du gerne willst, denn du wirst lernen wie es geht!“ Am Ende hat nämlich genau das funktioniert. In der neuen Stelle konnte ich Anfangs nicht alles, aber nach und nach habe ich immer mehr gelernt, weil ich fleißig war und Lust dazu hatte. Das würde ich jedem raten, der zweifelt: Tief im Inneren gibt es eine Stimme, die ganz genau weiß, ob ich etwas kann oder nicht. Ich muss nur lernen, darauf zu vertrauen. Ich weiß, das ist nicht immer leicht. Auch heute noch, habe ich manchmal Schwierigkeiten damit: Die Firma, in der ich jetzt bin, hat unter anderem auch eine/n Geschäftsführer/in gesucht. Diese Anzeige hatte ich gesehen, habe es mir allerdings nicht zugetraut und mich deshalb nicht beworben. Jetzt sind wir zu zweit – der Geschäftsführer und ich. Mittlerweile denke ich mir: „Verdammt, das hätte ich auch gekonnt!“ Damals habe ich eben nicht auf meinen eigenen Glaubenssatz gehört und das ist ärgerlich.

 

Wie bist du zu dem Job gekommen, in dem du jetzt bist?

Das war ein sehr bunter Weg. Im Headhunter-Job war ich zunächst Consultant. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil ich endlich im direkten Kontakt mit Kunden stand. Allerdings lag hier der Fokus eher auf Quantität, ich wollte aber Qualität. Deshalb wechselte ich dann intern wieder zu Customer Success Managerin. Die Stelle, in der ich dann war, hatte eine katastrophale Firmenkultur. Die Mitarbeiter wurden als Humanressourcen behandelt. Das war definitiv nichts für mich, denn ich wollte brennen für meinen Job. Sei’s drum, dass ich auch mal 12 Stunden am Rechner sitze, weil ich weiß, morgen halte ich eine Präsentation und ich will, dass sie richtig gut wird!

 

Das heißt, der Job an sich hat dir gefallen, aber die Firmenkultur hat dich gestört?

Ja richtig. Das waren gleich zwei relevante Infos, die mir dabei geholfen haben, meine „hin zu“-Stelle zu finden. Ein halbes Jahr lang wusste ich, ich muss hier weg. Doch diesmal hatte ich mich ganz bewusst für ein „hin zu“ anstatt für ein „weg von“ entschieden. Durch meine langjährige Arbeitserfahrung bekam ich einige Headhunter-Angebote. Als ich von der Firma angesprochen wurde, in der ich jetzt arbeite habe ich etwas gemacht, das ich zuvor noch nie gemacht hatte. Im Vorstellungsgespräch sagte ich ganz konkret, was ich alles kann, aber auch, was ich alles NICHT kann. Ich bin sogar so weit gegangen, dass ich ehrlich gesagt habe: „Ich bin eine Frau, 32, habe einen Partner und plane Mutter zu werden.“ Wenn das ein Problem ist, wäre das auch in Ordnung für mich gewesen. Denn mittlerweile war ich an einem Punkt, an dem ich wusste, dass ich gut bin. Wenn dieses Unternehmen mich nicht will, dann werde ich eines finden, das mich möchte.

 

Heißt das, du hast durch deine ehrliche Art über das was du machen möchtest oder eben nicht machen möchtest, sogar positives Feedback bekommen?

Ja, auf jeden Fall! Meine klaren Angaben waren sehr hilfreich für den Bewerbungsprozess. Weil ich mich selbst kompetenter wahrgenommen habe, wurde ich im Bewerbungsgespräch auch kompetenter wahrgenommen. Ich habe ganz klar meine Grenzen gesteckt. Mir war wichtig, nicht nur zu sagen, was ich NICHT KANN, sondern auch zu sagen, was ich NICHT WILL. Dadurch entsteht der Eindruck, dass all das, was ich kann, auch das wert ist, was ich nicht kann. Als es darum ging, wie viel Geld ich möchte, fragte ich einen Kollegen, was er an meiner Stelle verlangen würde. Bei dem Betrag, den er nannte, sind mir fast die Ohren weggeflogen. Aber warum nicht? Also ging ich in das Bewerbungsgespräch und verlangte nochmal 40% mehr Gehalt. Und das habe ich dann auch bekommen. Das war mein erster dreister „maskuliner“ Versuch, das zu verlangen, was ich wert bin. Hat geklappt 😉

 

So hast du die Möglichkeit gefunden, ein direktes Feedback zu bekommen, ohne dass du im Bewerbungsgespräch nach einem Angebot fragen musstest. Eine super Lösung, um selbstbewusst in das Gespräch rein zu gehen.

Gleichzeitig ist mir dadurch auch immer mehr bewusst geworden: Wenn ihr nicht möchtet, dass ich unter diesen Bedingungen für euch arbeite, dann respektiere ich das, aber dann muss ich mich da auch nicht reinzwängen. Ich würde sagen, anfangs war meine Wandelbarkeit sehr hilfreich, weil ich mich viel ausprobieren konnte. Mittlerweile habe ich aber ein relativ scharfes Bild von meinen Schwächen und meinen Stärken. Wenn ich merke, dass ich irgendwo nicht rein passe, dann ist das ok, denn ich selbst kenne meinen Wert für ein Unternehmen. Ich verbiege mich nicht, sondern nehme nur die Stelle an, die wirklich zu mir passt. Das rate ich allen, die schnell versucht sind, sich an ihr Umfeld anzupassen: Auch wenn du vielleicht in Vielem gut bist – überlege dir, was du wirklich machen willst! Möglicherweise hast du sogar am meisten Spaß an etwas, das du gerade noch nicht kannst. Selbst das lässt sich lernen!

 

Was möchtest du Frauen im Berufsleben besonders mitgeben?

Mein Tipp ist: Trau’s dir zu! Wenn du Lust drauf hast, kannst du es auch! Dass dich etwas erschreckt, ist kein Grund, etwas nicht zu tun.

 

Zum Schluss noch etwas anderes: Worauf bist du denn neben deiner Arbeit stolz?

Singen ist schon immer meine große Leidenschaft gewesen. Ich habe so viele Sängerinnen bewundert und dachte mir: „Das kann ich auch!“ Trotzdem hatte ich immer Angst davor, mich bei einer Band vorzustellen. Irgendwann sagte ich mir aber: „Egal. Ich mach das jetzt!“ Ich bin so glücklich, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Es erfüllt mich jedes mal mit Stolz, wenn ich auf der Bühne stehe und dem Publikum Spaß bereite. Das sind meine 15 Sekunden Ruhm.

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Ich bin Jenna van Hauten

Seit 6 Jahren arbeite ich in einem internationalen IT-Unternehmen. Ich habe mich trotz Quereinstieg, Elternzeit, Teilzeit und sonstiger (vermeintlicher) Hindernisse, schneller beruflich weiterentwickelt als ich das unter Standardbedingungen für möglich gehalten hätte.
 
Heute teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen im Coaching und Kursen. Ich möchte dich darin begleiten, selbstbewusst deinen eigenen Weg zu gehen und deine beruflichen Ziele zu erreichen. Denn das ist nicht nur persönlich erfüllend, sondern macht auch die (Unternehmens-)Welt zu einem besseren Ort!

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