So macht Frau Karriere – inspiriert von den FrauenWirtschaftsTagen
Letzte Woche war ich bei den FrauenWirtschaftsTagen 2019 und habe mich von tollen Frauen inspirieren lassen. Sie sind alle auf ihre Art erfolgreich (geworden) und haben uns an ihren Erfahrungen teilhaben lassen. Ich möchte diese Inspiration und Gedanken heute mit dir teilen, um auch dich für deine Ziele zu motivieren.
Vorgestellt haben sich unter anderem eine Bereichsleiterin in der IT bei Bosch, eine ehemalige Abteilungsleiterin im Mittelstand, die jetzt Professorin für Informatik ist und eine Sängerin, die ebenfalls in einem sehr männerdominierten Umfeld arbeitet. Außerdem hat eine Unternehmerin mit über 20 Jahren Erfahrung berichtet, die Geschäftsführerin einer Messe, sowie die 1. Hafendirektorin eines deutschen Binnenhafens und eine Partnerin der KPMG. Eine bunte Mischung, beeindruckende Persönlichkeiten und sehr individuelle Karrierewege. Was wollen sie jüngeren Frauen mit auf den Weg geben?
„Ich werd‘ das Ding rocken“
Ein Thema, das fast alle dieser Frauen immer wieder betont haben: Trau dir was zu! Frag dich bei einem neuen Job nicht: Kann ich das schon? Sondern „Kann ich das lernen?“ Ganz nach Pippi Langstrumpf: “Das habe ich vorher noch nie versucht, also bin ich sicher, dass ich es schaffe!“
Spannend fand ich zum Beispiel, wie die Informatikerin damals Abteilungsleiterin wurde und erst im Bewerbungsgespräch bemerkt hatte, dass es sich dabei um eine Führungsposition handelte. Auf der Stellenausschreibung stand 1000 PCs, aber da sie nicht wusste, was das bedeuten solle, hatte sie es ignoriert und nun ging es um etwa 100 Mitarbeiter. Sie ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen, bekam die Stelle und nahm die Herausforderung an.
Oder eine zweite beeindruckende Frau, die erzählt: Als Juristin des Hafens kannte sie bereits seit einigen Jahren die Geschäfte des Hafens gut. Als dann die Stelle des Hafendirektors überraschend neu besetzt werden musste, war klar, dass sie sich bewerben würde. „Ich wusste, dass das mein Job ist! obwohl sich auch noch andere beworben hatten…“
Wo möchtest du dir Neues zutrauen? Oder um ein Bild aus dem Vortrag Female leadership einer Professorin der HS Pforzheim zu verwenden: Was denkst du, was du kannst? Und was kannst du alles tatsächlich?
Gerade am Anfang ihres Informatik-Studiums saß sie oft in den Vorlesungen und hat gar nichts verstanden. Ein ganz simpler Satz ihrer Mutter hat sie dabei immer wieder begleitet „Andere kochen auch nur mit Wasser.“ Und sie wusste, dann kann sie das auch lernen.
Netzwerken, Mentoring und von anderen Lernen
Denn gleichzeitig muss sie nicht alles selbst lernen, sondern hat sich auch immer wieder Rat eingeholt von anderen und dabei viel gelernt, auch später in ihrer Führungsrolle. Wer in deinem Umfeld kann schon, was du lernen willst?
Bei KPMG war es ein offizielles Mentoring-Programm, das genau das gefördert hat: von denen zu lernen, die schon weiter sind. Und gleichzeitig auch sich selbst bewusst Zeit zu nehmen, um die eigenen Ziele zu reflektieren, sich genau zu überlegen, wo möchte ich weiterkommen, in welchen Punkten möchte ich mich weiterentwickeln.
Sei du!
Dazu haben mich besonders die Worte der Sängerin inspiriert, wie sie mit der manchmal aufkommenden Unsicherheit umgeht, um auf der Bühne trotzdem konzentriert, leistungsfähig und ganz bei sich sein zu können.
Ich muss ICH sein, um in meiner vollen Kraft zu sein.
Dieses unglaubliche Bewusstsein für die eigenen Ziele, die eigene Stärke und gleichzeitig auch die eigene Schwäche hat mich sehr beeindruckt. So hatte sie sich nach einigen Jahren bewusst gegen weitere Jobs im Fernsehen entscheiden. Suche dir eine Umgebung und umgib dich mit Menschen, die dir gut tun. Denn was Erfolg für dich bedeutet, kannst nur du selbst herausfinden.
Und auch die Bühne, auf der sie eine Rolle spielt, in die sie manches eben auch nicht mit nimmt, zum Beispiel ihren inneren Kritiker, wie ihn eine der anderen Frauen aus der Runde nannte. Denn auch wenn die innere kritische Stimme in vielen Situationen ihren Platz hat. Jeder hat auch noch andere Stärken in seinem inneren Team – vielleicht die Kreative, die Gelassene, die Strukturierte, die Begeisterte. Welche Seite in dir möchtest du in welcher Situation lauter werden lassen?
In diesem Sinne, denke groß, glaub an dich, suche dir Unterstützer*innen und bleib in allem ganz du selbst!
Ich bin Jenna van Hauten
Seit 6 Jahren arbeite ich in einem internationalen IT-Unternehmen. Ich habe mich trotz Quereinstieg, Elternzeit, Teilzeit und sonstiger (vermeintlicher) Hindernisse, schneller beruflich weiterentwickelt als ich das unter Standardbedingungen für möglich gehalten hätte.