Impostor-Syndrom: Warum du kein Hochstapler bist

Impostor-Syndrom: Warum du kein Hochstapler bist, obwohl du Glück hattest

Kennst du diese manchmal leisen, manchmal vielleicht auch lauten Zweifel, dass du nur durch Zufall oder Glück dahin gekommen bist, wo du jetzt bist? Hast du manchmal Sorge, ob irgendwann auffliegen wird, dass du gar nicht so kompetent bist, wie alle dachten?

Diesen weit verbreiteten Effekt nennt man Impostor-Syndrom. 
Heute gebe ich dir 3 Tipps, die dir dabei helfen, deine Zweifel zu überwinden.

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Nicht nur bei Frauen ist das sogenannte Impostor-Syndrom aufzufinden. Tatsächlich betrifft das Frauen und Männer in gleichem Maße und tritt häufiger auf, je erfolgreicher eine Person ist. Anderson schreibt in einem Artikel sogar umgekehrt: „Feeling like an Impostor is not a syndrome – it’s a totally normal part of experiencing success“[1].

Daher wenn auch bei dir manchmal die Zweifel hochkommen, dann stell dir nicht die Frage, was diese Zweifel über deine Kompetenzen aussagen (nämlich nichts 😉 dazu aber gleich noch mehr!). Nein, frag dich, wie du mit diesen Zweifeln umgehen willst, so dass du trotzdem, dein Potenzial voll einbringst und den Mut hast, neue Entwicklungsschritte zu wagen. Dazu habe ich ein paar Tipps für dich:

 

1. Du bist nicht durch Zufall da, wo du heute bist!

Auch wenn du es selbst nicht komplett geplant hast und schon vor 10 Jahren genau wusstest, dass du heute hier sein würdest: Du bist nicht durch Zufall so weit gekommen!

Ich habe von einem Vortrag gehört zur gegenseitigen Ermutigung von Frauen für Frauen. Erfolgreiche Frauen berichten von ihren Erfahrungen und wie sie dahin gekommen sind. Eine Bereichsleiterin hat von ihrem wohl beeindruckenden Werdegang erzählt. Ihr Fazit: Sie wisse auch nicht genau wie sie dahin gekommen war, sie hatte eben immer einen Chef, der sie gefördert hatte. Das ist Glück. Und zweitens hat sie eben auch keine Kinder. Das ist sicher auch von Vorteil gewesen.

Schon wenn ich das schreibe platzt mir fast die Hutschnur – und das obwohl ich keinen Hut trage 😀 Aber ich befürchte, dass diese Art von „Ermutigung“ viel zu häufig erzählt wird.. und hängen bleibt nur: Ich brauche eben Glück – das habe ich nicht in der Hand und wenn ich Kinder will, wird das eh nichts. Schade. Und es ist so verständlich, dass sich da viele Frauen entmutigen lassen und aufhören, an ihre Träume zu glauben. Doch das müsste nicht sein!

Denn eines ist definitiv richtig: Ja, vieles im Leben entwickelt sich durch Zufälle und Glück. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, mit der richtigen Person im Gespräch, jemand öffnet eine Türe und gibt mir eine unwiderstehliche Chance. Und gleichzeitig: Dass du Glück hattest, heißt nicht, dass es jeder andere auch geschafft hätte! Du bist in die richtige Richtung losgelaufen, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort anzukommen. Auch wenn du es selbst nicht wusstest, was dich dort erwarten würde. Du warst offen für ein Gespräch mit der richtigen Person. Du hast die Türe bemerkt, die dir jemand geöffnet hat und hattest den Mut hindurch zu gehen, um zu sehen, was der nächste Raum für Möglichkeiten bietet.

Du hättest das alles nicht erreicht, wenn dein Chef dich nicht gefördert hätte? Das hat er oder sie auch nicht aus reiner Selbstlosigkeit getan, um dir zu helfen, weil du selbst nichts könntest. Sondern, weil du ihn mit deinen Fähigkeiten begeistert hast. Und er hat auch nicht jeden seiner Mitarbeiter gleichermaßen gefördert. Sondern dich! Und das hat mit dir und deinen Stärken zu tun! Du darfst dankbar sein, denn das ist keine Selbstverständlichkeit! Viele talentierte Mitarbeiter werden von ihren Vorgesetzten klein gehalten, damit sie noch lange da bleiben und nicht so viel Gehalt wollen… Ich bin meinen Chefs sehr dankbar, dass sie an mein Potenzial geglaubt haben, dass sie meine Begabungen gesehen haben und dass sie mich ermutigt und gefördert haben. Und ich bin auch stolz. Das ist kein Widerspruch. Ich bin auch stolz, wie ich mich immer weiterentwickelt habe, was ich heute kann und wo ich heute bin. Ich kann nicht alles – natürlich gibt es viele im Unternehmen, die mir an vielen Stellen weit voraus sind. Das macht für mich aber nicht das schlecht, was ich besonderes einbringen kann, das kein anderer auf diese Weise mitbringt. Daher:

2. Hör auf dich zu vergleichen!

Niemand ist gleich und kein Vergleich ist fair. Jeder Mensch ist einzigartig mit ganz besonderen Stärken. Niemand hat die gleichen Kompetenzen wie du. Niemand geht Aufgaben auf genau die gleiche Art an, niemand geht genauso mit Kollegen oder Kunden um, niemand sieht die Dinge genau so wie du sie siehst. Und wenn du dich mit deinen Stärken beschäftigst, wirst du feststellen, dass es oft genau diese Stärken sind, die in anderen Situationen deine größten Schwächen sind. Es mag fantastisch sein, wenn du viel Geduld hättest, bis ein langwieriges Projekt durch ist und an anderer Stelle ist es eben deine Ungeduld, die alle Kräfte mobilisiert, um neue Wege zu finden und die anderen endlich zum Laufen zu kriegen. All das macht dich zu der unverwechselbaren Person, die du bist. Genau wegen dieser Kombination aus Stärken und Schwächen bist du genau die richtige für den Job, der wirklich zu dir passt! Deswegen hör auf dich zu vergleichen! Du bist unvergleichlich 🙂 Stattdessen

3. Lerne deine Stärken kennen und lieben

Du musst nicht genau wie irgendjemand sonst sein, um kompetent genug für deinen Job zu sein. Fang an, Erfolge dir selbst zuzuschreiben:

Wer Erfolge internalen Gründen zuordnet, wie den eigenen Fähigkeiten oder dem eigenen Fleiß – wird stolz und ist motiviert beim nächsten Mal wieder auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen oder hart zu arbeiten. Wer glaubt, dass der Erfolg durch externale Gründe entstanden ist, wie Zufall oder Glück oder die Unterstützung eines Kollegen, der muss beim nächsten Mal wieder auf das Glück hoffen und hat den Erfolg nicht selbst in der Hand.

Mit Misserfolgen funktioniert das genauso. Und jetzt Hand aufs Herz: Woran lag es, wenn etwas schief lief? Pech, Zufall, ein Kollege, der’s vergeigt hat (external) – oder suchst du da zuerst nach deinen Schwächen (internal)?

Impostor ist die Kombination, wenn Erfolge fast ausschließlich externalen Gründen zugeordnet werden, während für die Misserfolge internale Gründe herangezogen werden. Für meine Erfolge kann ich nichts, aber an den Misserfolgen bin nur ich Schuld. Das demotiviert und macht hilflos – weil ich beim nächsten mal nichts daran ändern kann. Was wenn du es mal umgekehrt machen würdest? Du schreibst deine Erfolge dir selbst und deinen Fähigkeiten zu und bei den Misserfolgen hattest du Pech oder warst nicht gründlich genug. Dann bleibst du motiviert, kannst stolz sein auf deine Erfolge und aus den Misserfolgen lernen.

Ist das nicht Schönrederei und Selbstüberlistung, wenn ich das so mache? Ich frage mal umgekehrt: Ist es nicht Schlechtrederei und Selbstüberlistung, wenn du es anders herum siehst?

Die Wahrheit liegt meistens dazwischen. Auch wenn das Glück dir wohlgesonnen wahr, schließt das nicht aus, dass du deine Erfolge nicht auch deinen Fähigkeiten zuschreiben kannst! Auch wenn du Glück hattest, um dahin zu kommen, wo du heute bist, bedeutet es nicht, dass du es nicht verdient hast.

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Ich bin Jenna van Hauten

Seit 6 Jahren arbeite ich in einem internationalen IT-Unternehmen. Ich habe mich trotz Quereinstieg, Elternzeit, Teilzeit und sonstiger (vermeintlicher) Hindernisse, schneller beruflich weiterentwickelt als ich das unter Standardbedingungen für möglich gehalten hätte.

Heute teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen im Coaching und Kursen. Ich möchte dich darin begleiten, selbstbewusst deinen eigenen Weg zu gehen und deine beruflichen Ziele zu erreichen. Denn das ist nicht nur persönlich erfüllend, sondern macht auch die (Unternehmens-)Welt zu einem besseren Ort!

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